Es war nur eine Frage der Zeit, bis die rechte Mobilmachung nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt eskaliert. Gestern war es so weit: Ein Angreifer fuhr mit einem Transporter vor das Libertäre Zentrum Magdeburg (LiZ), zündete einen Molotow-Cocktail und flüchtete. Glück im Unglück – der Schaden blieb gering, niemand wurde verletzt. Doch der Angriff ist ein lauter Warnschuss, der uns zeigt, wohin die rechte Hetze führt.
Das Timing ist kein Zufall. Seit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Freitag formieren sich rechte Netzwerke bundesweit, die die Tat für ihre ausländerfeindliche Propaganda ausschlachten. In Magdeburg selbst marschierten Hunderte durch die Straßen, grölten rechte Parolen und suchten nach Sündenböcken. Parallel dazu häufen sich die Angriffe auf Migrant:innen – wie der versuchte Brandanschlag in Lichtenberg, wo ein Nachbar aus „rassistischen Motiven“ Benzin unter die Tür eines Geflüchteten kippte.
Das Muster ist bekannt: Ein schreckliches Ereignis wird von rechts instrumentalisiert, die Hetze kocht hoch, und die Gewalt folgt auf dem Fuß. Der Anschlag auf das LiZ zeigt, dass nicht nur Migrant:innen im Fadenkreuz stehen, sondern auch linke Strukturen, die Solidarität organisieren und sich den Rechten entgegenstellen.
Und was macht der Staat? Die Polizei war zwar schnell vor Ort, aber was folgt? Es braucht mehr als bloße Feststellungen. Rechte Gewalt ist kein Ausnahmefall, sondern ein strukturelles Problem, das nicht von allein verschwindet.
Die Angriffe zeigen uns wieder einmal: Rechte Hetze bleibt nie folgenlos. Es ist unsere Aufgabe, wachsam zu bleiben, Angriffe öffentlich zu machen und uns zu wehren – sei es durch antifaschistische Strukturen, durch Protest oder durch Solidarität mit den Betroffenen. Schweigen ist keine Option.