Dresden stellt sich quer: Tausende gegen rechten „Trauermarsch“
Blockaden, Polizeigewalt und klare Kante gegen Geschichtsfälschung
Jedes Jahr versuchen Neonazis, den Jahrestag der Bombardierung Dresdens für ihre geschichtsrevisionistische Propaganda zu nutzen. Doch auch 2025 ließ die Stadt sie nicht ungestört marschieren: Tausende Gegendemonstrant*innen stellten sich dem rechten Aufmarsch entgegen – mit Blockaden, Protesten und lauten „Nazis raus!“-Rufen. Während die Polizei den rechten Marsch schützte, ging sie mit massiver Gewalt gegen antifaschistische Protestierende vor.
Neonazis marschieren – doch der Widerstand ist größer
Am Samstag, den 15. Februar, versammelten sich rund 2.400 Rechtsextreme zu einem sogenannten „Trauermarsch“ in Dresden. Wie jedes Jahr inszenierten sie die Bombardierung der Stadt im Februar 1945 als „Kriegsverbrechen“ – eine seit Jahrzehnten widerlegte Erzählung, die die Schuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg relativieren soll.
Doch der rechte Aufmarsch wurde lautstark begleitet: Über 4.000 Menschen kamen zu den Gegenprotesten des Bündnisses „Dresden WiEdersetzen“, um den Geschichtsrevisionismus der Neonazis nicht unwidersprochen zu lassen. Die Protestierenden standen entlang der Route, pfiffen, skandierten „Nazis raus!“ und blockierten an mehreren Stellen die Straße.
Brutales Vorgehen der Polizei – Aktivist bewusstlos erdrosselt
Die Polizei war mit einem massiven Aufgebot vor Ort: Wasserwerfer, Reiterstaffel, Polizeihunde und ein Hubschrauber sicherten den rechten Aufmarsch ab. Dabei fiel die Polizei wiederholt durch unverhältnismäßige Gewalt auf. Besonders schockierend: Ein Aktivist wurde von Einsatzkräften so stark gewürgt, dass er bewusstlos zusammenbrach. Zeuginnen berichten, dass die Polizei selbst nach dem Zusammenbruch nicht sofort eingriff, sondern andere Demonstrierende abdrängte, die Hilfe leisten wollten. Der Aktivist wurde schließlich von Sanitäterinnen versorgt.
Gezielte Angriffe auf Presse und Medien
Besonders aggressiv agierten Einheiten der Polizei aus Sachsen-Anhalt. Unser Medienteam wurde mehrfach mit massiver Gewalt attackiert und mit Beleidigungen überzogen. Journalist*innen wurden geschubst, an ihrer Arbeit gehindert und teils mit Schlägen traktiert. Der gezielte Angriff auf die Presse reiht sich ein in eine lange Liste von Übergriffen sächsischer und sachsen-anhaltischer Polizeikräfte auf kritische Berichterstattung.
Dresden bleibt antifaschistisch – trotz rechter Angriffe und Polizeigewalt
Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) stellte klar: „Dresden steht für Versöhnung und Frieden. Wir stellen uns gegen alle, die unsere Gesellschaft spalten.“ Damit sprach er sich erneut gegen die Vereinnahmung des Gedenkens durch Rechtsextreme aus.
Trotz der brutalen Polizeigewalt zeigte sich das Bündnis „Dresden WiEdersetzen“ kämpferisch: „Es ist uns mit Tausenden gelungen, die Naziroute zu verkleinern“, erklärte Sprecherin Anne Herpertz. Der Protest war lautstark, entschlossen und ein deutliches Zeichen, dass Dresden keinen Platz für Nazis lässt.
Kein ruhiges Hinterland für Geschichtsrevisionismus!
Die rechten „Trauermärsche“ sind ein wichtiger Teil der Strategie von Neonazis, um nationalsozialistische Verbrechen zu relativieren und sich als Opfer zu inszenieren. Doch auch 2025 haben sich Tausende dem entgegengestellt. Die klare Botschaft: Kein Platz für Geschichtsfälschung, keine Toleranz für Nazis – und kein Vergessen der Polizeigewalt gegen antifaschistische Proteste!