Lange hat sie geschwiegen. Jetzt meldet sich Angela Merkel zurück – und geht auf Konfrontation mit ihrem Nachfolger. Der Grund: Friedrich Merz hat sich bei einer Bundestagsabstimmung die Stimmen der AfD gesichert. Für Merkel ein Tabubruch.
In einer Erklärung erinnert sie daran, dass Merz selbst noch im November gefordert hatte, nur mit SPD und Grünen über migrationspolitische Fragen zu entscheiden. Dass er nun doch mit der AfD stimmte, hält sie für einen schweren Fehler.
Merkels Worte sind eine deutliche Distanzierung. Keine diplomatische Kritik, kein weichgespültes „man sollte das überdenken". Sondern die klare Ansage, dass Merz mit dieser Abstimmung eine rote Linie überschritten hat.
Die Reaktionen? Die SPD begrüßt Merkels Mahnung, die AfD feiert den Streit in der CDU, und Merz selbst schweigt. Doch eines ist klar: Die einstige Kanzlerin hat sich entschieden, nicht länger zuzusehen, wie ihre Partei weiter nach rechts driftet.
Ob ihre Stimme in der CDU noch Gewicht hat? Das wird sich zeigen. Doch allein, dass sie sich überhaupt zu Wort meldet, zeigt, wie ernst die Lage ist.