Mit Knien im Nacken und in den Tod?: Deutschland schiebt psychisch kranken Aktivisten ab
Am Dienstag kam es in Osnabrück zu einer höchst umstrittenen Abschiebung: Ein psychisch kranker Mann, der an regierungskritischen Protesten in Gambia teilgenommen hatte und seit 15 Jahren in Deutschland lebte, wurde gewaltsam außer Landes gebracht - direkt aus einer psychiatrischen geschlossenen Station.
Der Betroffene hatte sich wenige Tage zuvor selbst in das AMEOS Klinikum Osnabrück begeben. Die Ärzte bestätigten eine schwere ZEI posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Dennoch gaben sie ihre Zustimmung zur Abschiebung mit der Begründung, seine Suizidgefahr sei „politisch motiviert".
Während seiner Partnerin der Zugang verwehrt wurde, führte die Polizei den Mann unter Anwendung massiver Gewalt ab. Zeug:innen berichten, dass Beamte auf seinem Nacken knieten, bevor er gefesselt in einen Rollstuhl gesetzt wurde. Unterstützer:innen, die gegen die Abschiebung protestierten, wurden von der Polizei eingekesselt und teilweise zu Boden gebracht. Der Mann rief mehrfach „Kill me", während er abgeführt wurde.
Dieser Fall wirft drängende Fragen auf: Wie kann ein Mensch, der sich in akuter psychischer Notlage befindet, aus einer geschlossenen Station abgeschoben werden Welche Rolle spielen medizinische Einrichtungen, wenn es um den Schutz vulnerabler Menschen geht? Und wie weit geht der Staat, um Abschiebungen um jeden Preis durchzusetzen?