Notwehr gegen undemokratische Deals: "Ich habe TTIP geleakt und das war richtig!"
Jan van Aken hat in einem Interview endlich zugegeben, was lange vermutet wurde: Er war es, der 2016 die geheimen TTIP-Dokumente an
Greenpeace weitergegeben hat. Ein Bruch mit den damaligen politischen Eliten, die im geheimen Freihandelsabkommen den Rahmen für eine noch größere Konzernmacht ausloteten, während die Öffentlichkeit im Dunkeln gelassen wurde.
Jan Van Aken beschreibt es als moralische Zwickmühle. Als Abgeordneter des Bundestages hatte er Zugriff auf diese brisanten Dokumente. Und was er laß, war der Blanke Wahnsinn: Arbeits- und Verbraucherschutzstandards sollten weiter abgesetzt werden, während Großkonzerne noch mehr Rechte bekamen. Wer mit offenen Augen durch die politische Landschaft geht, wusste damals, das hier nicht das Wohl der Menschen, sondern das der Konzerne im Mittelpunkt stand.
Die einzige Lösung für van Aken war der Schritt ins Unrecht – die Dokumente heimlich zu filmen und an Greenpeace weiterzugeben. Auch wenn der Leak letztlich zum Stopp der Verhandlungen beitrug, muss man sich die Frage stellen: Warum müssen solche Informationen überhaupt geleakt werden, wenn sie für die Öffentlichkeit von so großer Bedeutung sind?
Van Aken gibt zu, für die Veröffentlichung keine Belohnung erhalten zu haben - aber was ist der Preis, den man zahlt, wenn man gegen das politische System und seine geheimen Deals kämpft? Den hat er vermutlich längst bezahlt, doch der Leak war ein notwendiger Akt, um den Widerstand gegen diese Art von undemokratischer Politik zu entfachen.