Russlands Racheakt: Pressefreiheit unter Beschuss – Exil für Journalisten als politische Waffe
„Was sollen diese Vergeltungsmaßnahmen aus Moskau? Und wie hoch ist der Preis der Pressefreiheit“
Hannes Schrader, Autor
Der diplomatische Eklat zwischen Deutschland und Russland erreicht einen neuen Höhepunkt. Russland hat zwei deutsche Journalisten aus dem Land verwiesen – eine Racheaktion, die auf eine Entscheidung des Berliner Landesamtes für Einwanderung zurückzuführen ist, zwei russische Reporter des Kremls aus Deutschland auszuweisen. Dies ist eine der klassischen „spiegelbildlichen Maßnahmen“ Moskaus, die immer dann zur Anwendung kommt, wenn die russische Regierung in ihren internationalen Beziehungen unter Druck steht und Rache üben will.
Was an der Ausweisung dieser Journalisten besonders erschütternd ist, ist die zugrunde liegende Aushöhlung der Pressefreiheit und der Versuch, die Berichterstattung unterdrücken zu lassen. Die russische Propaganda, die von staatsnahen Medien verbreitet wird, ist nicht nur ein Werkzeug zur Kontrolle der Innenpolitik, sondern auch ein Mittel, um die internationale Kommunikation zu beeinflussen und zu verzerren. Ein freies, unabhängiges Mediensystem ist eine der Grundpfeiler einer demokratischen Gesellschaft, und dieses zu untergraben, um politisch kontrollierte Narrative zu fördern, ist ein Angriff auf die Wahrheit und die Meinungsfreiheit.
Die Maßnahme aus Moskau ist nicht überraschend, doch sie verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig es ist, sich gegen jede Form von Zensur und Unterdrückung der Pressefreiheit zu stellen – unabhängig davon, ob diese von autoritären Staaten wie Russland oder von anderen politischen Akteuren ausgeht. Antifaschismus bedeutet nicht nur, sich gegen den Faschismus der Vergangenheit zu wehren, sondern auch gegen die feindliche Haltung zur Demokratie, die heute in vielen autoritären Staaten existiert.
Was bedeutet es also, eine antifaschistische Haltung einzunehmen, wenn es um die Verteidigung der Pressefreiheit geht? Es bedeutet, sich aktiv für eine freie, kritische und unabhängige Medienlandschaft einzusetzen. Es bedeutet, gegen die Zensur zu kämpfen, gegen jede Art von staatlicher Propaganda, die versucht, die Wahrheit zu manipulieren und die Gesellschaft zu spalten. In diesem Fall geht es darum, die Rechte der Journalist*innen zu verteidigen, die oft in einem Umfeld arbeiten, das von Bedrohung und Einschüchterung geprägt ist – sowohl von Regierungen als auch von privaten Interessen.
Wenn Russland nun deutsche Journalisten ausweist, so ist das nicht nur eine diplomatische Eskalation, sondern ein klarer Angriff auf die Pressefreiheit. Es ist ein Beispiel dafür, wie autoritäre Regime versuchen, die kritische Stimme der Presse zu ersticken. Für uns, die wir uns als antifaschistisch verstehen, ist es unsere Aufgabe, gegen diese Unterdrückung zu kämpfen. Nicht nur im Ausland, sondern auch hier bei uns, indem wir jede Form der Zensur ablehnen und uns für die Rechte der Medien einsetzten – ob gegen autoritäre Regime oder gegen jede Art der politischen Einmischung in die Freiheit der Presse.
Die Ausweisung der deutschen Journalisten aus Russland ist ein alarmierendes Signal für die politische Landschaft weltweit. Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Freiheit der Presse zunehmend bedroht wird – und wie notwendig es ist, sich entschlossen und unnachgiebig für eine Welt einzusetzen, in der die Presse nicht nur frei, sondern auch sicher und unabhängig agieren kann. Wer für antifaschistische Werte eintritt, muss sich an der Seite derjenigen stellen, die sich der Zensur und der Unterdrückung der Wahrheit widersetzen, und sich gegen jede Form der Unterdrückung von Meinungsfreiheit stellen.