Die geplante Teilnahme der AfD-Politikerin Beatrix von Storch an einer Podiumsdiskussion am Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium in Berlin sorgt für Widerstand. Schüler*innen der Schule kritisieren die Einladung und organisieren Proteste, um deutlich zu machen, dass rechte Hetze an ihrer Schule keinen Platz hat. Die Debatte zeigt, wie sensibel der Umgang mit der AfD an Bildungseinrichtungen ist – und warum es gefährlich ist, ihr eine Plattform zu bieten.
Die Schülerinnen sehen es als Affront, dass ausgerechnet eine Schule, die nach Widerstandskämpferinnen gegen das NS-Regime benannt ist, einer Partei wie der AfD eine Bühne bietet. Die Partei fällt immer wieder mit rassistischen, transfeindlichen und geschichtsrevisionistischen Äußerungen auf – und attackiert gezielt die Erinnerungskultur in Deutschland. Eine Einladung zur Podiumsdiskussion könnte somit indirekt zur Normalisierung der AfD beitragen und ihren politischen Einfluss stärken.
Ein weiteres Problem: Solche öffentlichen Auftritte spielen der AfD direkt in die Hände. Sie nutzt jede Gelegenheit, um sich als vermeintliches Opfer von "Meinungsunterdrückung" zu inszenieren. Sobald Kritik laut wird, behauptet sie, man wolle ihr den Mund verbieten – eine Strategie, die ihre Anhänger*innen mobilisiert und ihr in Umfragen womöglich sogar nützt. Die Diskussion darüber, ob die AfD ausgeladen werden soll oder nicht, lenkt zudem von den eigentlichen Themen der Bundestagswahl ab und gibt der Partei genau die Aufmerksamkeit, die sie sucht.
Während einige Stimmen argumentieren, dass die AfD nicht ausgeschlossen werden sollte, um ihre Opferrolle nicht zu bestärken, zeigt der Protest der Schüler*innen, dass es auch klare Grenzen geben muss. Es geht nicht darum, unliebsame Meinungen zu unterdrücken, sondern darum, eine klare Haltung gegen menschenverachtende Ideologien einzunehmen. Schulen haben die Verantwortung, demokratische Werte zu vermitteln – und dazu gehört auch, sich gegen extrem rechte Parteien zu positionieren, die genau diese Werte infrage stellen.
Der Widerstand der Schüler*innen von "Coppi gegen Rechts" ist daher ein wichtiges Signal: Junge Menschen lassen sich nicht widerspruchslos mit der AfD auf eine Bühne setzen. Ihr Engagement zeigt, dass Antifaschismus und Zivilcourage keine Relikte der Vergangenheit sind, sondern auch heute notwendig bleiben. Schulen und Bildungseinrichtungen sollten diesen Einsatz ernst nehmen – und konsequent gegen rechte Normalisierung
arbeiten.