Eine neue Studie der Akademie der Polizei Hamburg zeigt alarmierende Ergebnisse: Fast ein Viertel der befragten Polizist*innen ordnet sich politisch rechts bis rechtsaußen ein. Zudem offenbart die Untersuchung rassistische Einstellungen innerhalb der Behörde. Während die Polizeigewerkschaften die Studie als nicht repräsentativ abtun, fordern Linke und Grüne klare Maßnahmen gegen rechtsextreme Tendenzen.
Von den rund 10.000 Polizistinnen in Hamburg nahmen etwa 2.000 an der Studie teil. Die Ergebnisse zeigen, dass sich fast ein Viertel der Befragten auf einer politischen Skala von 0 („links“) bis 10 („rechts“) bei einem Wert von 7 oder höher einordnet. Zudem äußerten 45 Prozent abwertende Haltungen gegenüber Asylbewerberinnen, während rund 34 Prozent für populistische Ideen empfänglich sind.
Polizeigewerkschaften wie die Deutsche Polizeigewerkschaft Hamburg (DPolG) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) weisen die Ergebnisse als nicht repräsentativ zurück und lehnen pauschale Kritik an der Polizei ab.
Die Linksfraktion sieht ein strukturelles Problem und fordert verpflichtende Antirassismus-Schulungen sowie eine unabhängige Beschwerdestelle. Auch die Grünen sprechen sich für Reformen in der Ausbildung und mehr demokratische Bildung innerhalb der Polizei aus.
Während die CDU die Studie als wenig aussagekräftig einstuft und lediglich eine „bessere Fehlerkultur“ fordert, spricht die AfD von einer „politisch motivierten“ Untersuchung und kritisiert eine angebliche „Pauschalverurteilung“ rechter Positionen.
Die Wissenschaftlerinnen empfehlen eine gezielte Reform der Polizeiausbildung, um demokratische Werte zu stärken und rechtsextremen Tendenzen entgegenzuwirken. Sie betonen, dass vor allem schlechte Arbeitsbedingungen und mangelnde Anerkennung Polizistinnen anfälliger für undemokratische Haltungen machen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass rechte und rassistische Einstellungen in der Polizei Hamburg ein ernsthaftes Problem darstellen. Die Reaktion der Polizeigewerkschaften und konservativer Parteien macht deutlich, dass eine grundlegende Reform weiterhin auf Widerstand stößt. Doch gerade angesichts wachsender rechtsextremer Netzwerke in Sicherheitsbehörden ist ein entschlossenes Handeln unerlässlich.