Der Wahl-O-Mat gibt oft unerwartete Ergebnisse. Besonders problematisch ist es, wenn Nutzer eine hohe Übereinstimmung mit der AfD erhalten, obwohl sie diese nicht wählen würden. Das liegt daran, dass der Wahl-O-Mat nur programmatische Aussagen vergleicht, nicht aber die tatsächliche Politik der Parteien.
Einzelne Themen werden oft überbetont. Wer zum Beispiel gegen bestimmte Klimaschutzmaßnahmen oder für eine restriktive Migrationspolitik ist, kann automatisch eine höhere AfD-Übereinstimmung bekommen – auch wenn er die übrigen Positionen der Partei ablehnt.
Ein weiteres Problem: Der Wahl-O-Mat zeigt nur, was Parteien versprechen, nicht, was sie wirklich tun. Der "Real-O-Mat" von FragDenStaat zeigt dagegen das tatsächliche Abstimmungsverhalten im Bundestag. Hier zeigt sich oft, dass Parteien wie die SPD oder die Grünen in der Praxis ganz anders handeln als in ihren Programmen steht.
Viele Menschen wählen aus Frust oder als Protest. Wenn der Wahl-O-Mat dann noch eine hohe Übereinstimmung mit der AfD anzeigt, kann das den Eindruck verstärken, dass diese Partei eine echte Alternative sei. Dabei ignoriert das Tool, dass die AfD oft gegen soziale Verbesserungen oder Arbeitnehmerrechte stimmt.
Der Wahl-O-Mat ist eine gute Orientierung, sollte aber nicht allein entscheiden. Wer sich umfassend informieren will, sollte auch andere Tools nutzen und die tatsächlichen Abstimmungen der Parteien prüfen.