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„Zensur der Zukunft”
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„Zensur der Zukunft”

Donald Trump hat durchgesetzt, dass die „Jimmy Kimmel Live!“-Show abgesetzt wird – nicht wegen schlechter Quoten, sondern weil ihm die Kritik des Moderators missfiel. Disney, Mutterkonzern von ABC, gab dem Druck nach. Damit zeigt sich erneut, wie anfällig Demokratien sind, wenn autoritäre Politiker ökonomische Abhängigkeiten ausnutzen und Konzerne aus Angst um ihre Profite einknicken. Presse- und Meinungsfreiheit stehen nur so lange, wie Menschen bereit sind, für sie einzutreten – Vorstände und Kapitalinteressen werden sie nicht retten.

Kimmels Absetzung ist ein Symbol für den Angriff auf die Öffentlichkeit selbst. Late-Night-Shows sind in den USA ein wichtiger Teil politischer Kultur, sie bieten Kritik, Satire und Widerspruch. Wenn diese Stimmen verstummen, verliert die Demokratie einen Teil ihrer Lebendigkeit. Das Muster ist bekannt: Orbán in Ungarn, Berlusconi in Italien, Kaczyński in Polen – autoritäre Systeme beginnen damit, unliebsame Stimmen auszuschalten, bis ganze Medienlandschaften gleichgeschaltet sind.

Doch es gibt Widerstand: Gewerkschaften, Künstlerinnen und Politikerinnen protestieren, Prominente warnen, Marc Maron sagt: „Wenn sie Jimmy holen, dann holen sie alle.“ Genau das ist die Warnung. Es geht nicht nur um eine Show, sondern um die Frage, ob demokratische Räume verteidigt werden – gegen den autoritären Angriff von oben und gegen das Schweigen der ökonomischen Eliten.

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